Teil 4 Reise nach Norditalien Venedig bezaubernd

Stellplatz Venedig mit Blick auf Lagune Alice Kilimann Texterin

Heute Morgen haben wir schnell den Rest unserer wenigen Sachen im Wohnmobil zusammengepackt, um unsere Reise in Norditalien nach Venedig fortzusetzen. Uwe außen, ich innen. Wer den Alltag im Wohnmobil näher kennen lernen möchte, siehe: Alltag im Wohnmobil.

Schnell noch an der Rezeption unsere 5 Tage am Gardasee bezahlen, Abwasser wegbringen und Wasser Auffüllen, Toilette entleeren – wir überlegen eine Variante der Trockentoilette einzubauen, da es nervig ist, täglich zu entleeren. Vor allem wenn man frei irgendwo steht, muss man echt Haushalten mit dem Toilettengang.

Los geht’s nach Venedig

Nach ungefähr 3 Stunden Fahrt erreichten wir endlich unser Ziel. Einige Staus vor den Mautstellen verlängerten die eigentlich nur 2-stündige Fahrt vom Gardasee nach Venedig.

Ankunft am Campingplatz Venedig/Fusina

Wir haben uns für diesen Platz entschieden, weil er außerhalb liegt und trotzdem zentral. Direkt an einer Bootsanlegestelle gelegen, waren wir innerhalb einer halben Stunde mit einem Fährboot mitten im Zentrum von Venedig.

Alice auf dem Stellplatz Venedig Alice Kilimann Texterin
Ich vor unserem Wohnmobil in Venedig

Der Platz an sich ist, sagen wir mal akzeptabel. Die Lage herrlich mit Blick auf die Lagune war super. Aber die hygienischen Verhältnisse in Duschräumen und Toiletten eher grenzwertig – also lieber Wasser und Abwasser vom WOMO schleppen und dort duschen.

Preislich war er für Venedig ok – wir zahlten mit der Asci Card 30,00 € pro Nacht. Ohne landet man bei 40,00 €. Damit wir zwei Tage Zeit für Venedig hatten (viel zu wenig) buchten wir drei Nächte.

Reise nach Venedig, erster Überblick

Nachmittags führen wir das erst Mal mit dem Bootchen nach Venedig.  An der Anlegestelle bemerkten wir einen Überblicksplan, aus dem hervorging, dass wir pro Person für 10,00 € am Tag ein Tagesticket für alle Kanalfahrten in Venedig bekommen konnten. So ein Ticket gönnten wir uns für die nächsten beiden Tage.

Da wir Hunger hatten und erschöpft waren, entschieden wir nach einem einstündigen Bummel entlang der Promenade in der Nähe des Markusplatzes wieder zurückzufahren und im WOMO zu kochen.

Wir saßen gemütlich draußen, das erste Mal den Fernseher an, weil Deutschland gegen „ich weiß nicht mehr wen“ Fußball spielte (Es war Fußball WM) und genossen unser Gemüseauflauf und Bratwürstchen. Ein, zwei Bierchen, die Deutschen haben verloren glaube ich und es wurde langsam dunkel.

Erinnert ihr euch an Teil 2a am Gardasee? Meinen Bericht über die Mücken? Da erwähnte ich Venedig das erste Mal. Die haben uns hier in Venedig mit Einbruch der Dunkelheit förmlich aufgefressen. Autan half nicht, Mückenkerzen auch nicht, und wir sind fluchtartig ins Wohnmobil geflüchtet.

So etwas hatten wir noch nicht erlebt. Diese Masse an Mücken, unglaublich. Also verbrachten wir den Abend anstatt vor dem Mobil innen, obwohl es warm war,

Alle Fenster auf, Fliegengitter zu und dann war es erträglich. Unsere Mückenstiche, die wir abbekommen hatten, waren unerträglich. Sich juckten und wir kratzen uns ganz schön auf. Leider hatte ich damals von CBD und dem Öl zum Aufrollen noch nie gehört. Heute weiß ich, der Juckreiz geht damit sofort weg.

Nach dem Frühstück ging es los. Das Boot brachte uns schnell an die Promenade am Markusplatz von Venedig, und so konnten wir gleich durchstarten.

Sehenswürdigkeiten in Venedig

Wir verbrachten 2 Tage in Venedig und hatten noch längst nicht alles gesehen. Ich beschreibe hier das wichtigste – nicht unbedingt in der Reihenfolge, wie wir es gesehen haben. Aber einen Tipp habe ich für euch: Zum Esse und Trinken geht die kleinen Gassen weg vom Zentrum. Dort erhaltet ihr ein Cappuccino für 2,50 € anstatt für 8,00 €, ein Bier kostet außerhalb des Massenandrangs nicht mehr als bei uns und leckeres Essen bekommst du dort für 12,00 €. Man muss halt ein Stück laufen.

Venedig Canale Alice Kilimann Texterin
Canale in Venedig
Blick auf Sehenswürdigkeit vom Boot aus Alice Kilimann Texterin
Blick vom Boot aus auf Venedig
Venedig von Promenade aus Alice Kilimann Texterin
Blick von der Promenade am Markuspalast

Eine Riesengefahr dabei: In den unglaublich vielen kleinen Gassen gibt es wahnsinnig viele kleine Geschäfte, und wir gaben doch Geld für Schnickschnack aus.

Außerdem verläuft man sich gerne in den Gässchen. Ab und zu findet man aber einen Wegweiser und man landet wieder etwas zentraler an einer Bootsanlegestelle.

Canale Grande

Diese Hauptwasserstraße von Venedig ist der Ausgangspunkt vieler Touren durch Venedig. Unmengen kleiner Kanäle zweigen ab, allein wäre jeder verloren und würde sich „verfahren“.

Alle stark befahrene Wasserstraßen wimmeln von Gondolieri und Wassertaxis. Die größeren Linienschiffe fahren im 10 Minuten Takt in jede Richtung. Wir hatten anfangs Mühe, die richtigen Boote zu finden, aber nach kurzer Zeit wussten wir, welche Bootslinie wohin fährt.

Wir nutzten die Linienschiffe häufig, um von A nach B zu gelangen. Zu Fuß sind die Strecken zwischen den einzelnen Sehenswürdigkeiten kräftezehrend.

Es ist ein Schauspiel, wenn die vielen kleinen Gondeln in alle Richtungen schippern und die Gondolieri sehen in ihrer Tracht zuckersüß aus.

Rialtobrücke

Diese Brücke ist die älteste von Venedig und spannt sich über den Canale Grande. Wir passierten sie mehrmals per Boot, und die Aussicht auf die Brücke ist phänomenal. Selbstverständlich sind wir auch ausgestiegen und über die Rialto Brücke flaniert. Was man so flanieren nennen kann. Die Masse an Touristen schob uns eher über die Brücke.

Markusplatz

Korrekt heißt der Markusplatz Piazza San Marco. Bei uns in Deutschland wird er Markusplatz genannt und jeder weiß sofort, was gemeint ist. Er wimmelt von Touristen, und es gibt zwei Verbote, an die sich Besucher von Venedig unbedingt halten sollten: Tauben Füttern verboten und Sitzen auf den Treppen der Sehenswürdigkeiten ist untersagt.

Der Piazza San Marco liegt knapp über dem Meeresspiegel, deshalb wird er regelmäßig bei Hochwasser überflutet. Wunderschöne Fotomotive locken jährlich Hunderttausende Touristen auf den Platz – in der Hochsaison von April bis Oktober bekommt man kaum einen Fuß auf die Erde.

Der Markusplatz ist umgeben vom Dogenpalast, vom Markusdom und vom Markusturm. Diese werden durch die schlimmer werdenden Hochwasser immer stärker beschädigt, und die Verwaltung von Venedig sucht nach Lösungen, dies aufzuhalten.

Große Kreuzfahrtschiffe sollen nicht mehr in der Lagune einlaufen und es wird ein monumentales Rückhaltestauwerk gebaut.

Dogenpalast

Der Palazzo Ducale ist das größte Gebäude am Markusplatz. Früher war er der Regierungssitz, heute ist er mit das größte Museum in Venedig. Mindestens zwei, besser drei Stunden sollte für einen Besuch eingeplant werden. Mit 26,00 € ist der Eintritt nicht gerade günstig, aber für Geschichtsinteressierte auf jeden Fall sehenswert.

Markusdom

Die Basilica di San Marco ist von außen ein herrliches Gebäude. Er war in früheren Zeiten das Staatsheiligtum schlechthin, und auch heutzutage ist er sehenswert.

Hier ist der Eintritt frei, weswegen sich in der Hauptsaison unendlich lange Schlangen davor bilden; Geduld ist angesagt, wer die Basilika auch von innen besichtigen möchte.

Markusturm

Der Campanile di San Marco ist mit 99 m das herausragendste Gebäude von Venedig. Gebaut wurde er als Leuchtturm für ein – und ausfahrende Schiffe. Heute kann in den Glockenturm aufgestiegen werden. Zur Belohnung für die vielen Treppen gibt es einen wunderbaren Rundumblich über Venedig. Diese 10,00 € Eintritt haben wir nicht bereut.

Seufzerbrücke

Die Ponte die Sospiri spannt sich über den Kanale Rio di Palazzo und verbindet das neue Gefängnis, Prigoni Nuove mit dem Dogenpalast. Sie stammt aus dem Jahr 1603. Der Name kommt daher, dass im Volksmund die Gefangenen, die ins Gefängnis gebracht wurden, seufzten, da sie das letzte Mal einen blick auf Venedig werfen konnten, bevor sie im Kerker verschwanden.

Santa Maria della Salute

Im Jahre 1687 wurde diese schöne Barockkirche fertiggestellt. Gebaut wurde sie als Votivkirche, das heißt sie erfüllt eine Bitte oder einen Wunsch. Anlass für den Bau war eine heftige Pestepidemie die 30 % der Bevölkerung dahinraffte. Man findet sie gegenüber des Dogenpalastes auf der anderen Seite des Canale Grande.

Das Highlight auf unserer Reise nach Venedig – eine Gondelfahrt

Die Gondelfahrt mit den singenden Gondolieri ist jedem, der einen Reisebericht im Fernsehen sieht ein Begriff. Die Bilder sind auch zu schön, und so konnten wir nicht umhin, so eine Fahrt im Dunkeln zu buchen. Wir waren locker 100,00 € für eine halbe Stunde Fahrt los – ohne Gesang. Das wäre noch einmal erheblich teurer geworden.

Gondelfahrt Venedig Alice Kilimann Texterin
Gondelfahrt: ein muss auf unserer Reise

Bucht man die Fahrt tagsüber, ist man immer noch 80,00 € los.

Wir würden es aber nicht mehr machen – die Kanäle sind völlig überfüllt, es gibt kaum ein Vorwärtskommen. Dafür, dass 100,00 € pro Person verlangt werden, ist es sehr ernüchternd und auf eigene Faust zu Fuß sieht man erheblich mehr. Trotzdem ist es ein Erlebnis, im Dunkeln die hell erleuchtete Stadt Venedig mit all seinen Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Nach 2 Tagen Venedig entschieden wir weiterzufahren Richtung Heimat.

Wir fuhren auf dem Rückweg über den Reschenpass und machten einen Zwischenstopp am Claudiasee und den nächsten in Füssen, bevor wir nach knapp zwei Wochen wieder zuhause angekommen sind.

Mit der Einsicht, dass zwei Wochen zu kurz sind, um die Schönheiten der Reiseziele zu würdigen. Zum Gardasee müssen wir auf jeden Fall noch einmal fahren. Wir haben längst nicht alles gesehen.

Du möchtest mehr lesen? Reise Norditalien Teil 1 Anreise Teil 2a Gardasee 1 Teil 2b Gardasee 2 Teil 3 Verona

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