In diesem Reiseteil über Norditalien dreht sich alles um den Gardasee und die Orte Bardolino und Lazise. Zwei wunderbare, dicht beieinander liegende kleine Städte, die unbedingt besichtigt werden sollten, auch wenn du hier nicht in einem Hotel oder auf einem Campingplatz übernachtest.
Reise nach Bardolino – Startpunkt aller Ausflüge
An der Ostseite des Gardasees gelegen, ist Bardolino mit der beliebteste Urlaubsort der Region Venetiens. Das berühmte Weinfest und der malerische Hafen bieten einen perfekten Badeurlaub im Sommer. Im Frühjahr und Herbst ist Bardolino der ideale Ausgangspunkt, um den Gardasee per Fahrrad, Schiff oder Bus zu erobern.
Wir waren auf den Eurocamp sehr gut aufgehoben, aber wenn du mit dem Auto da bist, parkst du am besten auf dem „Parking Bardolino“ in der Via Marconi. Das ist allerdings nicht günstig. Für die erste Stunde zahlst du 2,00 €, jede weitere Stunde kostet 1,00 €. Ab fünf Stunden nur noch 0,50 €. Wenn du länger als sieben Stunden parkst, lohnt sich ein Tagesticket für 9,00 €.
Sehenswürdigkeiten in Bardolino
Bardolino ist klein, aber fein. Ein Spaziergang durch die Altstadt bietet dir viele Einkaufsmöglichkeiten in kleinen, niedlichen Geschäften. Kleidung und Deko – Artikel findest du im Überfluss, und wenn du nicht genügend Sommerkleidung mitgenommen hast, wird dir hier einiges geboten. Weiter geht es zum Hafen.
Der Hafen von Bardolino
Der Hafen ist ein Kleinod mit seinen vielen kleinen und großen Booten. Farbenprächtig kommen sie daher und dienen allen Touristen als perfekte Fotomotive. Kleine Eisdielen und Cafés, aber auch Restaurants laden zum Verweilen ein. Nach einer Stärkung besichtige unbedingt die beiden Kirchen San Zeno und San Severo auf deiner Rundreise.
San Zeno
Erbaut vermutlich schon im 8. Jahrhundert nach Christi wurde sie nach dem Heiligen Zenonen von Verona benannt. Die perfekt erhaltene karolingische Architektur versetzt einem in Staunen. Es wurden kaum bauliche Veränderungen durchgeführt.
San Severo
Nun ist ein kleiner Spaziergang von 10 Minuten angesagt. San Severo wurde erstmalig im 9. Jahrhundert nach Christi urkundlich erwähnt. Sie ist allerdings nicht mehr im Originalzustand, da sie bei einem Erdbeben 1117 zerstört wurde. Die Veneter haben sich sehr bemüht, sie wieder originalgetreu aufzubauen und auch nicht vergessen, einige ursprüngliche Reste zu belassen.
Museo dell`Vino und Weinfest
Bardolino als die Weinbauregion am Gardasee hat 1991 ein Museum eröffnet, in dem die Geschichte des Weinanbaus anschaulich gezeigt wird. Auch Geräte zur Weingewinnung kannst du dort bewundern. Solltest du Ende September, Anfang Oktober in Bardolino verweilen, erlebst du das Highlight des Jahres: Das Weinfest am Parco Carraca Bottagisio. Weinstände und regionale Gerichte laden zum Verweilen ein und mehrere Konzerte begleiten deinen Bummel durch Bardolino.
Markttreiben in Bardolino
Zwischen der Punto Mirabello und der Riva Cornicello findet jeden Donnerstag zwischen 8.00 Uhr und 13.00 Uhr der Wochenmarkt statt. Regionale Gemüse – und Obstsorten werden feilgeboten, ebenso wie Blumen, Souvenirs und Kleidung.
Der Vormittag in Bardolino war schnell vorbei, und so schwangen wir uns auf unsere Fahrräder und radelten die 5 Km nach Lazise. Durch ein kleines Waldstück durch am Gardasee entlang waren wir schnell da – und konnten weitestgehend von der Sonne geschützt radeln, was bei 28° sehr angenehm war.
Ausflug nach Lazise
Nicht weit weg von Bardolino liegt der kleine, malerische Ort Lazise. Er ist klein, aber oho. Lazise bietet eine ungeahnte Menge an Sehenswürdigkeiten. Schon das Castello Scaligero ist einen Besuch wert. Du wirst dich sofort verlieben.
Wenn du mit dem Auto kommst, findest du hier einige große Parkplätze, die du am Parkautomat bezahlen kannst. Lazise hat auch an Wohnmobilisten gedacht: es gibt, relativ zentral gelegen, einen Parkplatz, der für uns geeignet ist. Die Kosten sind hier aber ähnlich hoch wie in Bardolino: 1.50 € bis 2,00 € zahlst du für eine Stunde parken.
Es gibt aber auch einen einzigen kostenlosen Parkplatz in der Via Risorgimento, ungefähr 10 Minuten zu Fuß zum Zentrum sollten kein Problem sein.
Sehenswürdigkeiten in Lazise
Alle beachtenswerte Denkmäler in Lazise liegen eng beieinander und sind gut zu Fuß zu erkunden. Am auffälligsten ist die Burg und die Porta San Zeno. Die vielen kleinen Gassen laden zum Bummeln ein. Viele Läden, Boutiquen, Eisdielen und Restaurants findest du hier dicht an dicht.
Castello Scaligero
Das Castello gehört zu den Burganlagen, die bis heute am Gardasee am besten erhalten ist. Sie wurde im 9. Jahrhundert erbaut. Da sie in Privatbesitz ist, bieten nur die vielen Türme und Außenmauern ein perfektes Fotomotiv. Von innen ist sei nicht zu besichtigen.
Porta San Zeno
Das Stadttor von Lazise ist bemerkenswert anzuschauen. Auch dieses Tor ist ein Bestandteil der Wehranlage, wer in früheren Jahrzehnten nach Lazise wollte, musste hier erst einmal „Eintritt“ bezahlen.
Chiesa dei Santi Zenone e Martino
In der Nähe der Porta befindet sich diese eindrucksvolle Kirche. Erstmalig erbaut wurde sie vermutlich im 12. Bis 13. Jahrhundert nach Christi, viel ist allerdings nicht von der Originalkirche übriggeblieben. Das jetzige Gebäude stammt aus dem 18. Jahrhundert. Die Kirche wirkt von innen schlicht, allerdings sollte man seinen Blick nach oben richten. Eine wunderschöne Deckenmalerei zier die Kuppel der Kirche. Der Eintritt ist frei.
Lazise und sein Hafen
Ehemals der venezianische Kriegshafen ist über Wasser nicht mehr viel davon zu sehen. Aber Taucher lieben das Tauchgebiet bei Lazise, da noch viele alte Kriegsschiffe auf dem Grund zu finden sind. Heute ist der Hafen klein und überschaubar mit vielen bunten Booten aber trotzdem ein Augenschmaus. Im Hintergrund blickst du auf die Chiesa San Nicolo`und die Dogana Veneta, mit denen im Hintergrund der Hafen ein hübsches Fotomotiv ergibt.
Fürs leibliche Wohl ist hier mit vielen Restaurants und Cafés gesorgt, und so gestärkt machst du dich auf den Weg, die beiden erwähnten Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Weit ist es nicht.
Chiesa San Nicolo`
Gebaut im 12 Jahrhundert nach Christi mit Fresken aus dem 14. Jahrhundert nach Christi ist die romanische Kirche sehr sehenswert. In späteren Zeiten bis Mitte des 20. Jahrhunderts diente die Kirche als Herberge und wurde für Veranstaltungen genutzt. Seit den 1950 igern dient sie wieder ihrem vorhergesehenen Zweck. Der Eintritt ist auch hier frei.
Dogana Veneta di Lazise
Auch dieses berühmte Gebäude liegt am Hafen. Die Republik Venedig hat dort die Zölle erhoben, vorher durfte niemand in den Hafen einfahren. Als es die Republik nicht mehr gab, wurde der Seezugang geschlossen und das Gebäude diente als Waffenlager. Heute finden in der Dogana Veranstaltungen statt. Privatpersonen können sie mieten für Hochzeiten und ähnliches.
Piazza Vittoria Emanuele
Auf diesem zentralen Platz von Lazise wuselt es den ganzen Tag. Geschäfte, Cafés und Restaurants bieten alle kulinarischen Spezialitäten, die du dir Vorstellen kannst. Mittwochs findet der Wochenmarkt statt und samstags der weithin berühmte Bauernmarkt.
La Rocca Garda
Der Aussichtspunkt bietet einen fantastischen Rundumblick auf den Gardasee bis hin zu Bardolino. Für den Aufstieg benötigst du ungefähr 45 Minuten, der Abstieg geht schneller in knapp 30 Minuten. Wir haben diesen Ausflug aber nicht mehr gemacht – es wurde spät und wir wollten noch halbwegs bei Tageslicht zurück nach Bardolino radeln.
Auf dem Rückweg machten wir zum ersten Mal Bekanntschaft mit den Stechmücken vom Gardasee. Also Devise beim Radeln: Mund geschlossen halten, Augen zu und durch. Im übertragenen Sinn natürlich.
Müde und erschöpft und voller neuer Eindrücke setzten wir uns vor unser Wohnmobil und tranken Wein bzw. Uwe Bier. Gegen die Mücken halfen hier gut unsere mitgebrachten lavendel – und Zitronella Kerzen. Wie harmlos diese Mücken waren, sollten wir in Venedig noch merken.
Möchtest du mehr von unserer Italienreise lesen? Hier gibt es Teil 1. hier ist Teil 2b Gardasee. Teil 3 Verona Teil 4 Venedig
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