Unglaublich Reise Teil 1: Brandenburg

Reise Brandenburg Paddeln Alice Kilimann Texterin

Unsere Reise führte uns 2021 im Sommerurlaub überwiegend nach Ostdeutschland. Erstes Ziel war Brandenburg an der Havel. Weiter ging es nach Lübbenau im Spreewald, an die Ostsee zum Abschluss landeten wir in Büsum an der Nordsee.

Dafür, dass wir eigentlich nach Südfrankreich reisen wollten, war das eine ganz andere Richtung. Leider zwang uns Corona schon das zweite Jahr, unsere Reisepläne zu ändern.

Es ist schön in Deutschland, keine Frage. Wenn nur das Wetter besser mitspielen würde! Fast die Hälfte der drei Wochen begleitete uns Regen. Von einigen Schauern bis Dauerregen war alles dabei. Nur in der ersten Woche war das Wetter stabil.

Würde alles glatt laufen, hätte ich nicht so viel zu erzählen – diesen Trost habe ich wenigstens.

Aber von vorne.

Start der Reise am 04.06.21 nach Brandenburg/Havel

Gut gelaunt fuhren wir Mittwochnachmittag gegen 13.00 Uhr los. Überraschenderweise kamen wir nahezu Stau frei 4 Stunden später an der Marina Brandenburg an. Sehr verwunderlich, war doch am nächsten Tag Fronleichnam und von vorherigen Reisen wussten wir, dass dann der Freitag als Brückentag genutzt wird.

Zu früh gefreut – die Straßen waren frei, was vermutlich daran lag, dass schon alle da waren ……. der Stellplatz an der Marina war voll. Dass der Platzbetreiber uns nicht auslachte, war alles. An so einem Wochenende ohne Buchung zu fahren ist scheinbar doof. Dass auf Stellplätzen gebucht werden muss, gibt es aber erst seit Corona. Und den vielen Neucampern. Aber das ist ein anderes Thema. Also mal wieder die App bemüht um rauszubekommen, welche Plätze in der Nähe sind.

Beim ersten Stellplatz angerufen-voll.

Beim zweiten Stellplatz dasselbe Spiel. Langsam machte sich Panik breit. Vor Corona wäre es für uns einfach gewesen, sich irgendwo in die Pampa zu stellen. Aber unsere Damen und Herren Gesetzeshüter mögen das zu Zeit gar nicht und es gibt empfindliche Strafen.

Dann aber, der 4. Stellplatz hatte tatsächlich noch Platz. Mitten in Brandenburg Stadt hatten wir Glück und fanden noch ein freies Plätzchen. Für einen Stadtplatz sogar ganz nett, mit kleiner Rasenfläche zum Sitzen. So dachten wir jedenfalls.

Als gut eingespieltes Team dauerte es gerade mal 10 Minuten, so wie auf jeder unserer Reisen. Tisch und Stühle standen und das erste Urlaubsbier war fällig. Wohlweislich hatte ich einen Eintopf vorgekocht zu Hause, und so wurden wir auch schnell satt.

Das war auch gut so – mit Entsetzen stellten wir fest, dass wir unseren Grill vergessen hatten. Puh, drei Wochen ohne draußen Grillen und Kochen ist Hardcore. So eine Sch…….. Die Reise fängt ja gut an.

Aber hilft nix, der Grill machte in der Garage Urlaub anstatt im WOMO.

Auf den Schreck hin gab es erst einmal eine gro0e Spazierrunde mit Wickie und dann noch mal ein Bierchen, wir hatten schließlich Urlaub.

Dann nix wie ab ins Bett, der Tag war lange und wir waren entsprechend müde.

Brandenburg

Die Nacht war aber sehr unruhig – wie oft mitten in der Stadt trafen sich die Jugendlichen am Havelufer und wurden mit jedem Bier und jedem Schnaps lauter. Die Musik war ohrenbetäubend laut und an Schlaf war nicht zu denken. Anscheinend hat dann so gegen 2.00 Uhr ein Anwohner die Polizei gerufen und die hat für Ruhe gesorgt.
Zum Glück hatte ich mein Schlaf Öl dabei, so überstand ich die Nacht einigermaßen gut.

Am nächsten Morgen der Blick aus dem Fenster – noch war das Wetter schön und wir frühstückten gemütlich draußen vor unserem WOMO. Wer wissen möchte, wie wir unseren Alltag auf engstem Raum organisieren schaut hier.

Unsere erste Runde an der Havel ließ uns erschauern. Die Überreste des nächtlichen Gelages waren nicht zu übersehen. Überall leere Flaschen, Müll, Essensreste und Dinge, die ich hier nicht beschreibe, lagen im kleinen Park am Stellplatz. Widerlich. Ich erwähne nur jetzt schon – den Müll räumte keiner Weg, weder heute noch morgen. Es war dort sehr schön, aber die Örtlichkeit rund um den Stellplatz und an der Havel waren grauenerregend.

Na ja, angewidert wandten wir uns ab und bummelten Richtung Altstadt. Wir besichtigten den Dom, die Fußgängerzone gehörte uns und einige andere Sehenswürdigkeiten ebenso. Die Sonne brezelte, und gegen Mittag entschieden wir, dass die Hitze uns nicht guttut. Und Wickie auch nicht. Also zurück zum Wohnmobil, unser Paddelboot aufgepumpt und ungefähr 400 m weiter hinter dem Sportzentrum das Boor zu Wasser gelassen.

Überraschenderweise paddelten wir wie alte Hasen und es machte riesigen Spaß. Wickie saß nach einer Abkühlung im Wasser zwischen meinen Beinen und fand den Ausflug sehr aufregend. Aber sie hatte sichtlich Spaß, so wie wir auch.

Paddeln in Brandenburg Alice Kilimann Texterin
Paddeln macht Spaß

Dankbar nahmen wir die Currywurst mit Pommes am Kiosk des Badestrands an.

Nach einer erneuten Abkühlung im schönen nass flitzten wir wieder zum WOMO. Eine Dusche war fällig, das Duschhaus hatte wegen Corona zu. Ist kein Thema für uns. Wir haben auf unseren Reisen immer alles dabei, so auch unsere eigene Dusche.

Kochen fiel wegen der Currywurst aus, und so setzen wir uns entspannt ans WOMO. Aber nicht lange. So viele Mücken wir hier haben wir noch nie erlebt. Da war Venedig ein Klacks dagegen. So schnell wie die Viecher da waren konnten wir gar nicht schmieren.

Also nichts wie rein ins WOMO – der schöne Rasenplatz wurde umsonst angelegt. Zumindest im Sommer.

Nach der Nutzung unserer Geheimwaffe, dem CBD Joint Relief Oil, ließ das Jucken der Mückenstiche nach und sie wurden auch nicht dick. Gut, dass ich das alles immer dabeihabe. Hier geht`s zum Shop

Als Entschädigung gab es heute Abend ein Bacardi Cola für Uwe und ein Wodka Orange für mich – eisgekühlt dank unseres Gefrierfachs.

Die letzte Gutenachtrunde mit Wickie verhieß nichts Gutes – die Jugendlichen lärmten schon wieder, grölten rum und die Bässe wummerten.

Wir entschieden, diese nicht gastliche Stätte früh am nächsten Morgen zu verlassen. So spontan kann nur mit einem Wohnmobil gereist werden.

Nach einer zweiten unruhigen Nacht standen wir früh auf, frühstückten schnell und ich ging meine Morgenrunde mit Wickie – über den Müllhaufen lasse ich mich nicht mehr aus.

Schade, dass Brandenburg auf uns keinen Guten Eindruck gemacht hat, auch die Stadt war nicht besonders sauber und gepflegt. Trotzdem wollen wir noch einmal wiederkommen – dann aber zu einer Jahreszeit, zu der der Aufenthalt draußen nicht mehr angesagt ist. Erstens wegen dem Treffpunkt zum Feiern und zweitens wegen der Mücken.

So, jetzt aber – die Reise geht weiter nach Lübbenau.

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