Die Fahrrad Tour am Bodensee geht in die dritte Etappe. Sie führt uns heute von Bregenz in Österreich bis nach Konstanz in Deutschland. Es geht für uns teilweise durch die Schweiz, entlang des Ufers des Bodensees durch Arbon, Uttwil bis nach Münsterlingen, bevor es an den Grenzübergang in Konstanz geht . Die letzte der drei Etappen ist etwa 65 Kilometer lang und wir haben einen ganzen Tag lang Zeit, die Etappe zu befahren. Es warten spannende Fahrrad Momente auf uns.
Morgens noch schnell zur Seebühne Bregenz
Die für uns fast schon legendäre Seebühne in Bregenz ist Pflicht am Morgen nach dem Frühstück. Die Seebühne in Bregenz wird für Opernaufführungen und Konzerte genutzt. Auch bekannt sind die Bregenzer Festspiele, die ein breitgefächertes Programm unter freiem Himmel bieten. Am 22. Juli 2021 wurde beispielsweise Rigoletto, das Meisterwerk Verdis auf der Bregenzer Seebühne aufgeführt – man, wir wären gern dort gewesen. Du kannst aber auch außerhalb von Aufführungen dorthin gelangen, indem du dir eine Führung buchst. Dabei gibt es dann auch sehr interessante Einblicke hinter die Kulissen der Bühne. Mehr Infos dazu findest du auf der offiziellen Website der Bregenzer Festspiele.
Los geht’s in Richtung Grenze in die Schweiz
Wir trödeln nicht lange und satteln die e-Bikes. Der Platten von der 2. Bodensee Etappe am Vortag unseres Kameraden ist vergessen, jedoch prüfen wir erneut, ob alle Reifen in gutem Zustand sind. Wir haben inzwischen mehr als 100 Kilometer hinter uns und vor uns liegt eine wahre Länderdurchquerung an nur einem Tag. Wir fahren mit den Rädern am See entlang bis zum Yachthafen Fischerinsel und biegen dann nach links in die Kanalstraße ab. Wir folgen der Kanalstraße, danach Stillestraße in Richtung Gaißau bis zum Grenzübergang Rheineck.
Die natürliche Grenze zwischen Österreich und Schweiz
Was man wissen muss: Österreich und die Schweiz trennt hier in Bregenz / Gaißau eine natürliche Grenze: der Rhein, genau genommen ‚Alter Rhein‘. Der Grenzübergang Rheineck Gaissau ist wirklich besonders – es handelt sich um einen kleinen, für den Verkehr freigegebenen Grenzübertritt in die Schweiz. Wir fahren aber über die daneben liegende Holzbrücke über den ‚Alter Rhein‘, über die man nur per Fahrrad fahren darf. Achtung: du brauchst die nötigen Reisedokumente für den Grenzübertritt. Und so schnell kann es gehen: wir sind in der Schweiz.
Bitte beachte: Aktuell solltest du dich in jedem Fall zu den Covid-19 Regelungen vorab informieren, ob ein Grenzübertritt erlaubt ist.
Entlang des Alten Rheins wieder in Richtung Seeufer und Rorschach
Wir fahren ein ordentliches Stück mit dem Fahrrad entlang der Grenze zu Österreich über den Rheinecker Strandweg. Es geht in Richtung Seeufer und Rheinmündung zum Naturschutzgebiet Altenrhein. Wenn du mehr Zeit hast als wir, empfehle ich dir das Fliegermuseum und Fahrzeugmuseum am Flughafen St. Gallen-Altenrhein am Bodensee zu besichtigen – es ist sehr spannend. Wir bewundern bei einer Snackpause das Rheindelta in den Bodensee und satteln dann auf zu einer Zwischenetappe nach orschach. Dort verbringen wir den Mittag mit einem leckeren Lunch Snack. Danach geht es entlang der Gleise an der Straße und dann über Fahrradrouten in Richtung Arbon.
Rorschach, das Kornhaus und die Badhütte
In Rorschach genießen wir direkt an der Seepromenade einen leckeren Mittagssnack und laufen zum Kornhaus. Wir besichtigen es nicht, da es sich um ein Museum handelt und zum Zeitpunkt unserer Ankunft die Schlange zu lang war – leider. Es ist ein Erlebnismuseum für Jung und Alt. Stattdessen wollten wir etwas mehr über die Badhütte erfahren und machten uns auf den Weg.
Die Badhütte in Rorschach blick auf etwa 100 Jahre Geschichte zurück und ist das einzig verbliebene Bauwerk seiner Art am Schweizer Bodensee Ufer (siehe Website von der Badhütte Rorschach). Sie befindet sich direkt auf dem See – quasi wie eine Insel losgelöst vom Land. Ein einzigartiges Gefühl, finde ich. Es ist wie eine natürliche Badeanstalt und man schwimmt im See. Es werden auch Yoga und Entspannungskurse angeboten – sogar Lesungen finden hier statt. Wir lieben Yoga Kurse, denn diese kennen wir bestens von unserem Yoga Retreat im Allgäu. Da wir nur leider nicht lange bleiben können, brechen wir den Besuch leider ab und fahren weiter mit dem Rad.
Museen über Museen und eine wundervolle Fahrradstrecke
Wir fahren weiter und bemerken auf dem Weg eine Vielzahl an historischen Museen und kulturelle Einrichtungen. in Arbon beispielsweise befinden sich auf dem Stück direkt am See gleich mehrere Museen nebeneinander und auch der Seeparksaal, der eine interessante Veranstaltungsstätte ist. Etwa die Hälfte der Strecke liegt nun hinter uns und wir bemerken, dass wir sehr viel Zeit mit Pausen verbracht haben. Haben wir am Vortag mehr zeitlichen Druck gehabt oder fahren wir heute einfach etwas gemächlicher? Ich denke, dass wir schon ein wenig geschafft sind, da diese drei Tage Kurztrip es wirklich in sich haben. Wir fahren weiter über Uttwil nach Altnau und Münsterlingen und überspringen einige wirklich schöne Hot Spots.
Noch ein Stopp: das Sunnehüsli
Wir können nicht anders – einerseits müde von der Fahrrad-Reise, andererseits haben wir den Tipp für leckere Schnitzel und ein ganz besonderes Ambiente bekommen: das Sunnehüsli in der Schweiz ist mehr als nur eine Gartenwirtschaft. Es ist irgendwie wie ein Märchen und andererseits auch wie ein Bauernhof. Fakt ist, es ist ein Hof, der ziemlich nah am See liegt. Es gibt nette Menschen, Kühe, Pferde und leckeres Essen im Sunnehüsli. Du musst unbedingt selbst mal dort hin fahren und das Sunnehüsli kennenlernen.
Konstanz am Bodensee: Start und Ziel einer dreitägigen Mega Fahrradreise
Am Abend kommen wir müde, geschafft aber sehr zufrieden in Konstanz an. Die Grenzübertretung war auch hier ganz problemlos möglich. Wir blicken auf drei sehr aktive Tage voller spannender Momente und Eindrücke zurück. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht. Aus meiner Sicht kann ich dir nur empfehlen, diese lange Tour mit einem e-Bike zu machen, das einen starken Motor / Akku hat. Wir haben auf unserer Tour fast schon zu wenig Klamotten beigehabt. Ein guter Rucksack und am besten Satteltaschen am Rad für Eure Reise anbringen. Ich freue mich nun wieder auf zu Hause – die Fahrt nach NRW per SUV wird sicherlich etwas komfortabler und wir werden einen Zwischenstopp in Binsheim einlegen – dort bestaunen wir das Technik- und Flugmuseum. Dazu wird es einen neuen Beitrag von mir geben.
Bis dahin, bleibt gesund!
Euer Philipp